Mastodon Instanz für Oberberg

Bergneustadt – Seit gut zwei Jahren nutze ich nun schon das dezentrale Microblogging von Mastodon. Seit letztes Jahr wird die Mastodon Instanz für Oberberg von meinem „Lokaljournalisten“ Verein betreiben. Unter der Domain oberberg.nrw können sich Menschen, Vereine und Parteien kostenfrei registrieren.
Was ist Mastodon?
Mastodon ist ein dezentrales Microblogging-System, das sich in vielerlei Hinsicht von zentralisierten Plattformen wie X (ehemals Twitter), Facebook und Instagram unterscheidet und dabei einige klare Vorteile bietet. Anders als diese großen sozialen Netzwerke, die von einzelnen Unternehmen kontrolliert werden, besteht Mastodon aus vielen unabhängigen Servern, sogenannten Instanzen, die miteinander vernetzt sind. Diese Dezentralisierung bedeutet, dass es keine zentrale Instanz gibt, die alle Nutzerdaten kontrolliert oder die Inhalte steuert. Nutzer behalten so mehr Kontrolle über ihre Daten und können sich eine Instanz aussuchen, die ihren eigenen Regeln und Werten entspricht.
Welche Vorteile hat Mastodon gegenüber X, Twitter & Co.?
Ein wesentlicher Vorteil von Mastodon ist der starke Fokus auf Datenschutz und Privatsphäre. Während bei X, Facebook und Instagram umfangreiche Datensammlungen stattfinden, um personalisierte Werbung zu ermöglichen und Nutzerprofile für verschiedene Zwecke, unter anderem auch für KI-Trainings, auszuwerten, verzichtet Mastodon komplett auf Werbung und Tracking. Es gibt keine Algorithmen, die den Nutzern Inhalte vorschreiben oder ihre Timeline manipulieren. Stattdessen werden Beiträge chronologisch angezeigt, was eine transparentere und authentischere Nutzererfahrung ermöglicht.
Die offene und quelloffene Natur von Mastodon fördert zudem Vertrauen und Innovation. Jeder kann den Quellcode einsehen, verbessern oder eigene Instanzen betreiben. Das steht im Gegensatz zu den geschlossenen Systemen der großen Social-Media-Konzerne, die oft nur über ihre offiziellen Apps nutzbar sind und den Einsatz von Drittanbieter-Apps stark einschränken. Mastodon bietet hingegen eine Vielzahl an Drittanbieter-Apps, die den Nutzern mehr Flexibilität und Komfort bieten.
Keine zentrale Zensur – NetzDG hat es sehr schwierig!
Ein weiterer Pluspunkt ist die Resistenz gegenüber Zensur. Da Mastodon aus vielen unabhängigen Instanzen besteht, kann keine einzelne Instanz das gesamte Netzwerk kontrollieren oder abschalten. Dies macht es schwieriger, Inhalte zentral zu zensieren oder Nutzer auszuschließen, was bei den großen Plattformen mit ihren zentralisierten Moderationsmechanismen oft kritisiert wird.
Darüber hinaus ermöglicht Mastodon eine stärkere Gemeinschaftsbildung in Nischen und Interessensgruppen. Die verschiedenen Instanzen können spezifische Themen, Werte oder Zielgruppen ansprechen, was zu engagierteren und authentischeren Interaktionen führt. Unternehmen und Marken können eigene Instanzen hosten und so gezielt ihre Zielgruppen ansprechen, ohne auf teure Werbeschaltungen angewiesen zu sein.
Mastodon ist Teil vom Fediverse
Schließlich ist Mastodon Teil des sogenannten Fediverse, eines Netzwerks interoperabler sozialer Plattformen, die miteinander kommunizieren können. Das bedeutet, Nutzer können Inhalte über verschiedene Dienste hinweg teilen und interagieren, was bei den isolierten Systemen von Facebook, Instagram oder X nicht möglich ist.
Warum nutze ich persönlich Mastodon?
Ich habe leider sehr viele negative Erfahrungen mit den US-amerikanischen Social Media Riesen gehabt. Auf der einen Seite ein undurchschaubarer Algorythmus und Admin-Entscheidungen, die mit der Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit nicht konform sind. Irgendwann fehlten Beiträge, irgendwann wurde mein Facebook Account mit über 4.000 vernetzten „Freunden“ auf einmal stillgelegt, weil es Zweifel an meiner Person bzw. Identifikation gäbe. Natürlich ein vorgeschobenes Argument. Im Kern teile ich nicht den Woken-Schwachsinn dieser Regenbogen-Schwachmaten (Schön, dass ich hier auf eigenem digitalen Grund meine Meinung frei äußern kann!). Ich weigerte mich, meinen Personalausweis nach Facebook hochzuladen und danach entschied ich mich, mein Facebook Engagement und auch bei den Meta-Produkten langsam einzustellen. Aktuell realisiere ich auch auf einem eigenen Server ein eigenes „Instagram“. Oder langfristig auch ein eigenes „YouTube“.
Und die Reichweite?
Ich habe zwar aktuell wesentlich wenige Follower, aber unterm Strich bei Verlinkungen mit meinen Homepages trotzdem die selbe Reichweite. Was nützen mir über 4.000 Facebook Freunde, wenn nur 1% meine Updates in ihrem Newsfeed sehen?! … Und: Jeder zweite Beitrag bei Facebook ist ein Werbeposting. Das nervt alles nur noch.
Unter´m Strich ist die Reichweite kein Gegenargument. Für mich zählt lieber, dass ich in Zukunft komplett Autonom von irgendwelchen Diktatoren-Handlangern sein will. Wer in Zukunft über meine www.ruesche.de auf meine Social Media Accounts klickt, der sieht meine eigenen Plattformen. Ganz ohne Filterblasen und politisch motivierte Moderatoren. Es wird nichts mehr verloren gehen, und vor allem muss ich mich weniger mit irgendwelchen Trolle rumärgern, weil denen dort das große Publikum fehlt. Am Ende soll sich doch jeder über mich persönlich frei informieren können. Egal, ob er mich als Dienstleister kennenlernen will, oder ob er sich vor der nächsten Kommunalwahl über mich als Stadtverordneter in Bergneustadt informieren will.
Einfach immer nur www.ruesche.de ansteuern. Dort findet ihr alles!
Was haltet ihr von dieser Kommunikations-Strategie? Was haltet Ihr von den neuen konzernfreien Möglichkeiten?
Schreibt hier gerne einen Kommentar!
Herzliche Grüße
Euer Sven Oliver Rüsche
Folgende Mastodon Konten betreibe ich:
SOR.DE / Internetexperte: @sor@arkm.social
Privat & Politisch: @ruesche@oberberg.nrw
Bergneustadt Fediverse Internet Internetexperte Mastodon NetzDG NRW Oberberg Social Media SOR